Skip to main content

Die Mawali

In der umaiyadischen Periode entstammten die meisten Konvertierten der Gruppe der mawali (Plural von maula). So nannte man Leute, die zur Klientel (wala') eines Schutzherrn gehörten. Solch ein Patronatsverhältnis gab es bereits in der Antike in den meisten Gesellschaften.

Die mawali waren zweierlei Ursprungs. Zum einen waren es ehemalige Kriegsgefangene aus den eroberten Gebieten, die nun freigelassen wurden. Dies war zahlenmäßig die größere Gruppe. Die kleinere aber sozial bedeutsamere Gruppe waren sozial höhergestellte Personen, die freiwillig ein solches Klientelverhältnis zu einem arabischen wala' eingingen.

Da die Araber zu diesem Zeitpunkt vor allem eine Armee darstellten, die in Garnisonstädten untergebracht war, richtete sich der Zustrom der mawali vor allem auf die Städte. Der Patron kam für den Lebensunterhalt seiner Klienten auf und war so auch befähigt, Politik zu machen, die er Freien gegenüber nicht hätte durchsetzen können. Da die Herren in der Regel landesunkundig waren, bedienten sie sich der Sachkenntnis und Erfahrung ihrer mawali. Daher kam die Mehrheit der Beamten und Angestellten aus dieser gesellschaftlichen Schicht.

Dennoch ist es nicht richtig, sie als Mittler zwischen den Kulturen zu sehen. Sie wurden aus ihrer bisherigen Umgebung herausgelöst und in die neue Gesellschaft eingegliedert. D.h. sie wurden wohl oder übel arabisiert und islamisiert.