Das erste abbasidische Jahrhundert
Die Bewegung, die die Abbasiden an die Macht getragen hatte, war mit der Propaganda gegen die Gottlosigkeit der Umaiyaden verbunden. Daher war die erste Frage: Was ändert die neue Regierung? Welche Verbesserungen werden eingeführt?
Die iranischen mawali gewannen an Einfluß. Sie konnten schließlich die Gleichstellung mit den Arabern herbeiführen und verloren diese Bezeichnung.
Abu Muslim, der Organisatior der abbasidischen Revolution, wurde 755 auf Befehl von al-Mansur ermordet.
`Abadarrahman war einer der ganz wenigen, die dem Blutbad von 750 entronnen waren. Er floh zunächst nach Nordafrika und wurde 756 Herr von fast ganz Spanien. Er begnügte sich aber mit dem Titel Emir und brachte so zum Ausdruck, daß er das Kalifat nicht antasten und die Einheit der Gläubigen nicht spalten wollte.
Wenn auch die abbasidische Revolution von unsicheren Elementen unterstützt worden sein mag, die dem Islam nur oberflächlich oder gar sonstigen Lehren anhingen - das abbasidische Kalifat steht unter dem Zeichen der Suche nach einer Organisationsform, die den Notwendigkeiten des Islam angemessener ist, als die umaiyadische Administration es war.
Der Kalif wurde nicht nur als zeitlicher König angesehen, sondern als Amir al-mu'minin, der Fürst der Gläubigen, ja mehr noch, ihr Imam.
Der Hof von Bagdad war ganz anders angelegt als der in Damaskus. Er war unheimlich luxuriös. Der Kalif selber war fast unnahbar. Auch führte er nun das Freitagsgebet in der Moschee.