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Dichtung

Schon in ältesten Zeiten waren die Araber ein sehr sangesfreudiges Volk. Jede Gefühlsregung wurde in Musik umgesetzt.

Das Vierteltonsystem wurde erst nach der Zerstörung Bagdads (1258) eingeführt. Ursprünglich arabisch ist es nicht. Ihr charakteristisches Merkmal war der ausgeprägte Rhythmus. Die antike Musik dagegen war nicht rhythmisch sondern metrisch geordnet (d.h. durch Längen und Kürzen bestimmt). Der Rhythmus führt unmittelbar zum Takt hin. Dies ist sicher das wichtigste musikalische Erbe, das die Araber dem Abendland gebracht haben: der Takt.

Ein weiteres arabisches Erbe ist die arabeskenhafte Verzierung der Melodie.

Auch viele Instrumente stammen von den Arabern. Teilweise haben sie noch ihre arabischen Namen in etwas abgewandelter Form. Beispiele: Gitarre (qitara) oder Laute (al-`ud).

Die Araber blieben aber bei der horizontalen Musik, d.h. die Kunst der Polyphonie (Mehrstimmigkeit) hat sich nie durchgesetzt.

Auch die Dichtung war bereits in vorislamischer Zeit sehr ausgeprägt. Ein Grund dafür ist sicher der Aufbau der arabischen Sprache. Dadurch ergibt sich der Endreim quasi von selbst. In Europa gab es nur den Stabreim, d.h. alle Wörter eines Verses beginnen mit demselben Buchstaben.

In der Antike dagegen gab es das metrische Versmaß (z.B. die Hexameter der Griechen). Aber schließlich setzte sich der rhythmische Endreim auch im Abendland durch. Auch dies gehört zu unserem arabischen Erbe. An der Verbreitung des Endreims hatten sicher nicht nur die Araber, sondern auch die Juden Anteil, denn ihre Sprache (das Hebräische) ist genauso aufgebaut.